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Die Rolle der Medien beim Schutz der Menschenrechte
August 23, 2022
Wenn es um Menschenrechte geht, sind wir alle mit Institutionen wie den Vereinten Nationen und Nichtregierungsorganisationen vertraut. Neben diesen spielen aber auch die Medien eine wichtige Rolle. Sie können das Bewusstsein für Menschenrechtsfragen schärfen, Rechtsverletzungen aufdecken und uns dazu ermutigen, aktiv zu werden. Die Medien können sich jedoch auch negativ auf die Menschenrechte auswirken, wenn sie nicht verantwortungsbewusst eingesetzt werden. Daher ist es wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, welche Verbindung Medien zu den Menschenrechten haben und welche Verantwortung sie tragen, wie sie Schaden anrichten und wie sie verantwortungsvoll handeln können.
Welche Verantwortung tragen die Medien für die Menschenrechte?
Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung. Dieses Recht ist mit der Freiheit der Medien verbunden. Das bedeutet, dass der Zugang zu den Medien ein Menschenrecht ist, aber welche Verantwortung haben die Medien für die Menschenrechte?
Die Medien können eine wichtige Rolle beim Schutz und der Förderung der Menschenrechte in der Welt spielen. Diese Rolle kann auf verschiedene Weise wahrgenommen werden. Sie sind von entscheidender Bedeutung, denn ohne Informationen erfahren wir nicht, was auf lokaler, nationaler oder internationaler Ebene geschieht, was unsere Fähigkeit einschränkt, auf Gesetze, politische Maßnahmen und Ereignisse zu reagieren. Medien können uns auch über unsere Rechte informieren und aufklären, auf Rechtsverletzungen hinweisen und Lösungsmöglichkeiten vorschlagen, um uns zu befähigen, unsere Rechte zu schützen. Sie können auch Einzelpersonen und Organisationen, die sich für den Schutz der Menschenrechte einsetzen, ins Licht der Öffentlichkeit rücken. Dies wird andere ermutigen und motivieren, ähnliche Arbeit zu leisten. Die Medien spielen auch eine Rolle, wenn es darum geht, die Machthaber zur Verantwortung zu ziehen. Da sie als Vermittler zwischen dem Staat und der Öffentlichkeit fungieren, können sie auch eine wirksame Rolle dabei spielen, die Behörden auf ihre Pflichten aufmerksam zu machen.
Insgesamt haben Medien die Aufgabe, Informationen weiterzugeben und dazu beizutragen, dass sie der Öffentlichkeit in klarer und verständlicher Form erläutert werden. Sie müssen korrekte Tatsachen berichten, aber damit ist ihre Rolle nicht erschöpft. Es reicht nicht aus, nur Fakten zu berichten. Sie sollten das Problem und die Art der Verstöße begründen und dann Lösungen aufzeigen. Ein Beispiel dafür, wie Medien Menschenrechte unterstützen können, ist die Bewegung „Black Lives Matter (BLM).“
Black Lives Matter begann im Jahr 2013 mit dem Social-Media-Hashtag #BlackLivesMatter nach dem Freispruch von George Zimmerman im Zusammenhang mit der Erschießung von Trayvon Martin. Seitdem hat es sich zu einer weltweiten Bewegung entwickelt, insbesondere nach dem Tod von George Floyd durch die Polizei in Minneapolis, MN. Diese Bewegung hat weltweit zu Demonstrationen geführt, um gegen Polizeibrutalität und systematischen Rassismus zu protestieren.
Die Wirkung der Bewegung ging über die Anprangerung von offenkundigem Rassismus hinaus und löste eine Debatte darüber aus, welche Rolle Rassismus in verschiedenen Bereichen spielt. Dies zeigt, wie die Medien bzw. wir einen positiven Einfluss auf die Menschenrechte haben können.
Die Art und Weise, wie über eine Geschichte berichtet wird, kann sich jedoch auch negativ auf die Menschenrechte auswirken. Die neue Rolle der Medien besteht heute darin, zu berichten, zu analysieren und zu kommentieren. Bei der Erfüllung dieser Aufgabe besteht die Gefahr des Missbrauchs. Wie können sie also dazu beitragen, die Menschenrechte zu schützen – und nicht zu verletzen? Darauf gibt es keine einfache Antwort.
Es gibt eine journalistische Ethik und Standards für Nachrichtenmedien. Journalist*innen haben die Pflicht, die Wahrheit zu suchen und über diese zu berichten, Schaden zu minimieren, unabhängig zu handeln und rechenschaftspflichtig und transparent zu sein. Viele Nachrichtenorganisationen haben auch ihre eigenen Ethikkodizes, halten sich aber an diese allgemeinen Grundsätze.
Aber was ist mit den neuen Medien? Diese Frage stellt sich insbesondere angesichts von Social-Media-Kanälen. Fast jede*r kann eine Plattform wie Twitter, Facebook, Instagram oder YouTube nutzen. Die Plattformen selber überprüfen die Inhalte oft nur sehr oberflächlich und oft sehr spät. User*innen können einfach auf „posten“ drücken und Inhalte ungefiltert veröffentlichen. Die BLM-Bewegung ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich soziale Medien positiv auf die Menschenrechte auswirken können, aber dieser Einfluss kann auch negativ sein. Soziale Medien haben auch die Fähigkeit, die Menschenrechte durch die Verbreitung von gewalttätiger Rhetorik und Desinformation – heutzutage meist als „Fake News“ bekannt – zu beeinträchtigen. Das bedeutet, dass wir alle dafür verantwortlich sind, dass wir nicht auf Fake News hereinfallen und die Medien nutzen, um die Menschenrechte zu unterstützen und nicht zu verletzen.
Die Herausforderungen des Menschenrechtsschutzes
Da Medien eine so wichtige Rolle beim Schutz der Menschenrechte spielen, können sich große Herausforderungen ergeben. Journalist*innen können je nach Einsatzgebiet von körperlicher Gewalt, Einschüchterungen und Inhaftierungen bedroht sein. Unser Zugang zu Informationen wird beeinträchtigt, wenn sie an ihrer Arbeit gehindert werden. Um die Menschenrechte zu schützen, müssen wir also die Medien und Journalist*innen schützen.
Es ist klar, dass die Medien eine entscheidende Rolle beim Schutz und der Förderung der Menschenrechte in der ganzen Welt spielen. Doch mit großer Macht kommt auch große Verantwortung. Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist ein weltweit anerkanntes Recht, das respektiert werden sollte.